Christina Burkhardt
Die Wahl Deines Urlaubsziels prägt den gesamten Charakter der Reise und muss auch zu Dir als Person passen. Jedes Ziel hat seinen eigenen Charme und passt auch nicht nur zu Dir als Person, sondern auch zu Deiner Lebensphase. Also ob Du gerade aus dem Studium Deine erste Abenteuerreise antreten möchtest. Oder ob Du als Familie auf der Suche nach Erholung bist. Oder auch ob Du als Rentner im fortgeschrittenen Alter vielleicht etwas mehr Komfort und Sicherheit benötigst. Hier also die Vorteile und Nachteile der wichtigsten Urlaubskategorien.
Reisen in die Berge
Wer hoch hinaus will, sucht oft frische Luft und Ruhe abseits des Trubels. Vielleicht auch etwas Abenteuer oder sportliche Herausforderung an Klettersteigen und zu Berggipfeln. Vielleicht ist auch einfach der Weitblick und das Kopf frei kriegen Dein Ziel. Alles das findest Du in den wunderschönen Alpen, aber auch bereits in den Mittelgebirgen Deutschlands. Oder wenn Du Fernreisen liebst in den Rocky Mountains, auf dem Himalaya oder den neuseeländischen Alpen.
Bedenke, dass das Wetter hier schnell umschlagen kann, dass Du mit eingeschränkter Mobilität hier nicht weit kommst (oder mit dem Kinderwagen) und dass die Infrastruktur begrenzt sein kann. In letzter Zeit haben Reisen in die Berge ein Comeback erlebt. Es kann also sein, dass Du an besonders beliebten Orten nicht gerade allein sein wirst.
Reisen ans Meer
Nicht umsonst zieht es wohl die meisten Menschen im Urlaub ans Meer. Schließlich spüren wir alle instinktiv, dass es uns ähnlich ist. Wir bestehen zum Großteil aus diesem Element. Aber nicht nur deshalb zieht uns der weite Ozean magisch an. Viele Menschen können sich vor allem dort besonders gut entspannen. Der Blick auf die sanften Wellen und den Horizont und das Klima hat einen fantastischen Einfluss auf unsere körperliche und psychische Gesundheit. Wer Aktivitäten liebt, kann sich zudem beim Segeln, Surfen, Tauchen oder vielleicht einem Bananaboat fahren austoben. Und auch die Planung ist die wohl einfachste unter allen Reisearten.
Gibt es hier überhaupt eine Kehrseite? Ja, tatsächlich sind vor allem in der Hochsaison beliebte Urlaubsorte gnadenlos überfüllt und leider auch touristisch überentwickelt. Und vor allem in der heutigen Zeit ist die Gefahr durch die UV-Strahlen nicht zu unterschätzen. Zum Glück gibt es noch Länder, in denen dieser Trend nicht ganz so ausgeprägt ist. Ein Dänemark-Ferienhaus am Meer könnt Ihr noch in entspannter Umgebung finden.
Städtereisen
Kultur, Geschichte und Architektur hautnah erleben ist Euch in Städten oftmals möglich. Ich erinnere mich an traumhafte Reisen nach Florenz, Wien, Rom, Riga und London. Man braucht auch kein eigenes Auto, da der öffentliche Nahverkehr hier meist gut ausgebaut ist. Und gute Restaurants, die neusten Trends und spannende Events werden Euch auch auf dem Silbertablett serviert.
Auf der anderen Seite hingegen können Städtetrips ganz schön erschöpfend sein, die Hektik und der Lärm der großen Städte sind nicht ohne. Meist gibt es auch wenig Orte zum Erholen abseits der Hotels, wenn Ihr nicht einen Park um die Ecke findet. Dazu ist das Leben und Reisen in Städten kostenintensiver. Und als Familie mit kleinen Kindern rate ich ganz davon ab. Unseren ersten ausgewiesenen Städtetrip als ganze Familie haben wir erst unternommen, als unsere kleine Tochter bereits 8 Jahre alt war.
Urlaub auf dem Bauernhof
Welche Familie hat sich nicht bereits überlegt, einen Urlaub auf dem Bauernhof zu verbringen? Es ist wunderbar, Kindern die Nähe zu Tieren und das authentische Landleben zu vermitteln. Vor allem gilt das wohl für Stadtkinder. Meist sind die Betreiber auch voll auf Familien eingestellt, bieten eine tolle Infrastruktur, Babybetten, Wickeltische, Spielplätze und Mitmachaktionen auf dem Hof wie Traktorfahren oder Melken.
Bauernhof muss man aber auch mögen. Nicht jeder kann gut damit leben, dass außer dem Landleben dann nicht viel geboten ist. Und der dauerhafte Stallgeruch ist auch nicht jedermanns Sache. Etwas langweilig, wenn man kein Bauernhof-Fan ist. Die Alternative dann: Ein größeres Hotel mit angebundenem Hof.
Reisen in Hilfsprojekte
Dies ist ideal für Sinnsucher und Weltverbesserer im positivsten Sinne, die ganz tief in die Kultur und das tägliche Leben vor Ort eintauchen wollen. Ihr könnt etwas bewegen und helfen, was so auch wiederum bereichernd für Euch selbst sein kann. Definitiv seht Ihr Länder hier von einer Seite, die gänzlich untouristisch und authentisch ist. Wir haben einen persönlichen Bezug zu den Müllstadtkindern Kairo. Je nach Land und Hilfsprojekt ist diese Reiseart auch sehr günstig.
Rechnet damit, dass der Aufenthalt emotional auch belastend wirken kann. Vielleicht seht Ihr hungernde Kinder, bekommt Einblicke in medizinisch schlecht entwickelte Strukturen oder müsst fehlende Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau aushalten. Der Einsatz in Entwicklungsgebieten erfordert in jedem Fall Flexibilität und die Unterkünfte sind sicherlich nicht auf Sterne-Niveau.
Hotelurlaub
Als Paar lieben wir von Zeit zu Zeit das Rundum-Verwöhnprogramm mit Spa, Massagen und kulinarischem Hochgenuss. Der hohe Komfort und Service bietet einfach unvergleichlich viel Entspannung und Erholung nach stressigen Arbeitsphasen. Abschalten pur, allerdings am liebsten ohne Kinder.
Die andere Seite der Medaille: Ausgenommen Fernreisen ist das die wohl teuerste aller Reisearten. Und Authentizität ist das komplette Gegenteil, denn oft verbleibt man doch im Hotelkomplex. Zu lang darf der Aufenthalt unserer Meinung nach auch nicht sein, denn dann kann es manchmal eintönig werden, wenn man nicht noch Aktivitäten außerhalb plant. Deshalb kombinieren wir das gern mit einem Wanderurlaub.
Fazit: Welches ist für Dich die perfekte Reiseart?
Wie Du siehst: Die perfekte Reiseart hängt von deiner Persönlichkeit, deinem Energielevel und auch deinen Urlaubszielen ab. Schließlich hast Du ja nicht nur bei der Reiseart sondern auch der Länderwahl Präferenzen. Vielleicht reizt dich auch die Mischung aus diesen Reisecharakteren. Ein Städtetrip mit einem Abstecher ins Umland oder ein Roadtrip mit Strandstopps? Das Wichtigste für mich persönlich: Teste alles mal aus. Vielleicht entdeckst Du ganz neue Seiten an Dir.