Ich ducke mich – unser Abenteuer „Wanderung mit Baby auf Teneriffa“ angehend – unter den tief hängenden Zweigen eines Lorbeerbaumes hinweg. Einen Blick über meine Schulter werfend. Nein, wie sollte der Ast auch das Reisemäuschen berühren. Sie schlummert tief im Tragesack auf meinem Rücken. Das gleichmäßige Schunkeln hat sie in Minuten in einen tiefen Schlaf sinken lassen.

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Ein typisches Baby eben. Grade einmal 5 Monate alt. Trotzdem bemühe ich mich, gleichmäßige Schritte auf unserer Wanderung mit unserem kleinen Mädchen zu tun. Nicht eben leicht auf einem steinigen Untergrund, der uns auf und ab durch das grüne saftige Dickicht weit oberhalb des stürmischen Meerressaums an der schroffen Nordküste Teneriffas führt.

Sven geht hinter mir. Wir sind noch etwas unsicher. Macht „man“ eine solche Tour mit einem Baby im Anagagebirge als Familie? Was ist, wenn ich rückwärts stolpere? Was ist, wenn wir vom zugegebenermaßen nicht besonders gut ausgeschilderten Weg abkommen? Unerfahrene Elterngedanken. Natürlich stolpere ich nicht rückwärts. Natürlich verlaufen wir uns nicht. Und natürlich tut die frische, milde Luft und die Nähe zu Mama unserer Kleinen gut und sie ist so ausgeglichen wie selten zuhause.


Das Anaga-Gebirge am nordwestlichsten Zipfel der Kanareninsel Teneriffa hat es uns angetan. Keine „Teutonengrill-Stimmung“, kein Schnitzelparadies und keine zugebauten Hänge finden sich hier. Sondern eine besonders geschützte Region, die seit 2015 sogar als Biosphärengebiet ausgezeichnet ist. Mystische Nebelschwaden ziehen über den Kamm des uralten Vulkangebirges. In das Gestein gegrabene Höhlen dienen teilweise immer noch als Wohnstätte für die Bewohner Teneriffas. Geschichten von Hexen machen die Runde. Ja, das ist mein Teneriffa. Und hier kann man tatsächlich als Familie mit Baby getrost auf Wanderung gehen.

Hier kann ich aufatmen, das ist Freiheit. Mit einem Blick, der ewig über das Meer streifen kann, nach Osten nur unterbrochen durch die ebenfalls vulkanischen Höhen der Nachbarinsel Grad Canaria. Jetzt im Dezember ist es auf den Höhen des Anaga-Gebirges auf Teneriffa sogar etwas kühl, das ist eigentlich typisch für den Norden, der ohnehin den kälteren Teil Teneriffas darstellt. Das Wetter in Teneriffa Süd im August hingegen ist optimal für diejenigen, die es besonders warm und sonnig mögen.
Fazit: Eine Wanderung mit Baby auf Teneriffa lohnt sich! Nur Mut!
Vom Anagagebirge aus müssen wir uns nun entscheiden: Weiter in den Süden an den sonnigen Strand „Las Teresitas“, bei dessen hellem Sandstrand jeder klare Kopf stutzig werden sollte (Ja, das ist tatsächlich Saharasand, per Schiff aus Anfrika angeliefert). Oder in den Osten Richtung Orotavatal, das der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt in seiner Schönheit sogar der Natur Perus und Mexicos vorzog? Glücklicherweise haben wir Zeit, beides zu erkunden, nachdem wir uns sowohl gegen den Teide mit Baby als auch gegen den sonnenbadenden Süden Teneriffas entschieden haben.

Aber dazu und warum wir weder Loropark noch Siam Park oder Aqua Park als Familie besucht haben mehr in einem weiteren Artikel…
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