*Werbung* Wenn Sven und ich in einem wirklich gut sind, dann ist das als Team Alltagsorganisation als Familie zu leben. Tatsächlich läuft das miteinander fabelhaft reibungslos. Das war (bei mir) nicht immer so. Als Jugendliche und junge Erwachsene war ich total chaotisch, unorganisiert und chronisch zu spät. Aber gerade weil ich hart arbeiten musste, um Alltagsorganisation zu lernen, mag ich das Thema heutzutage ziemlich gern. Heute möchte ich Euch unsere besten Tipps mitgeben. Und falls Ihr ebenfalls praktizierte Ideen aus Eurer Familie habt, lasst mich von Euch lernen und hinterlasst gern einen Kommentar.
Ministerien – Jeder kennt seine Aufgaben
Ordnet Euch „Ministerien“ zu. Und zwar jedem in der Familie. Finanzen. Spülmaschine aus- und einräumen. Saugen. Geburtstage. Handwerkliches. Reiseplanung. und so weiter und so fort. Diese direkte Zuordnung macht die Verantwortung deutlich. Und erleichtert die Alltagsorganisation als Familie. Natürlich kann hier geholfen werden, wenn Not am Mann oder der Frau ist. Aber grundsätzlich das Ministerium klar, mit allen Pflichten und Rechten.
Wichtig: Auch die Kinder wissen um ihre Aufgaben. Und die Eltern halten es aus, wenn diese nicht ganz so perfekt erfüllt sind.
Eine App, die richtig gut zur Unterstützung des Alltags wirken kann, ist meiner Meinung nach „Todoist“. Probierts mal aus und schreibt mir, wie es klappt.
Minimalismus – Wer wenig hat, räumt auch wenig auf
Hände hoch, wer hat Lust auf Abstauberei von allerlei „Stehrümchen“? Oder Küchenfläche leerräumen bevor diese geputzt werden kann? Zugestellte Laufflächen, die zum Saugen freigeräumt werden müssen?
Ich sehe es so: Jedes Teil, das nicht in Deinem Besitz ist, muss nicht abgestaubt, aufgeräumt oder benutzt werden. Und erleichtert die Alltagsorganisation als Familie.
Kennt Ihr auch das Gefühl, die Gegenstände in Eurer Nähe wirken wie ein „To do“?
Die Wolle sagt zu Dir: Strick mich endlich zuende! Das Buch sagt: Du hast schon eine Woche nicht mehr in mir gelesen! Das Kochbuch spricht: Such Dir endlich wieder ein spannendes Rezept aus! Die Rudermaschine raunt: Power Dich hier endlich wieder aus! Und so weiter und so fort.
Ein klares ruhiges Außen mit weniger von allem fokussiert Dich. Lässt Dich klar blicken. Zeigt Dir, was Dein ganz persönliches Bedürfnis ist. Gibt Dir Zeit.
Du kennst vielleicht das berühmte „Minimalimus-Game“. Einen Monat verschenkst, verkaufst oder spendest Du Dinge aus Deinem Haushalt. Am ersten Tag eines, am zweiten zwei und so weiter. Von Tag zu Tag wird das Spiel naturgemäß anspruchsvoller. Aber die Gamification dabei ist ein beliebter Trick, um seinen Zielen näher zu kommen.
Eine weitere App, die Klarheit schafft in der Vorbereitung der Mahlzeiten und für den Einkauf als Familie ist für mich „FamilyWall“.
Hilfsbereitschaft – Ich bin fertig. Brauchst Du mich?
Dein Tag ist heute etwas lockerer als der Deines Partners oder Deiner Kinder. Deine Aufgaben gingen locker von der Hand. Und Du hattest sogar Zeit für eine Runde Yoga, ein entspanntes Telefonat und eine ausführliche Tasse Kaffee mit einer Folge Deiner Lieblingssendung.
Du siehst, dass Dein Partner oder Deine Kinder am Rödeln sind. Was tust Du? Noch eine Folge gucken? Oder fragst Du, wie Du Dein Rudel unterstützen und hier und da kleine Aufgaben abnehmen kannst? Wenn alle im Familienteam diese hilfsbereite Haltung von sich aus an den Tag legen, ohne dass einer um Hilfe betteln muss, gibt das der Familie Kraft, Liebe und Struktur.
Wer beispielsweise eine geteilten Online-Kalender nutzt, sieht auch gleich, wie stressig die Tage der anderen sind, kann direkt unterstützen und überflüssige Absprachen in der Alltagsorganisation als Familie entfallen auch.
Zeitpuffer – Erstmal einen Kaffee
Aufstehen, anziehen, los? Was für ein Stress, oder? Wer – gerade morgens – Zeitpuffer einplant, geht inspirierter und geordneter in den Tag. Denn was passiert, wenn wir in Hektik das Haus verlassen? Die schmutzigen Socken landen doch eher im Flur als in der Wäschetonne. Das Bett bleibt ungemacht. Das Haus ungelüftet. Und allerlei Kram sammelt sich auf dem Esstisch oder der Garderobenablage.
Wer allerdings Zeitpuffer in der Alltagsorganisation als Familie einplant, dem bleibt nicht nur Raum für Ordnung. Es bleibt auch Kapazität für nette Worte und eine Umarmung mehr anstatt schnell zugerufener Wortfetzen.
Auch morgens gilt: Hilfsbereitschaft und Klarheit in den Aufgaben.
Um alle Matschhosen, Kitaschläppchen oder Jacken auch jeden Tag wieder von der Betreuung zurück zu bekommen und nicht am nächsten Tag umsonst das Haus auf den Kopf zu stellen, noch ein Tipp. Beschriftet vor allem Kleidungsstücke, Trinkflaschen, Brotdosen und vielleicht auch Kuscheltiere mit Namensstickern. Das hat uns schon oft geholfen, dass vermisste Habseligkeiten wieder aufgetaucht sind. Wunderlabel Textiletiketten sind eine prima Möglichkeit, Eure sieben Sachen klar zu kennzeichnen.
Weglassen – Prioritäten setzen oder auch Mut zur Lücke
Ich bügle nicht. Also nie. Gibt es Tätigkeiten oder Dinge, die Du minimieren oder weglassen kannst? Müssen die Betten alle 5 Tage bezogen werden? Ist es notwendig, auf jede Nachricht gleich zu reagieren und auf jeder „Party zu tanzen“? Müssen auf Teufel komm raus in der Weihnachtszeit selbstgebackene Kekse auf dem Tisch stehen? Und wer sagt Dir, dass das so sein muss?
Du bestimmst selbst Deine Prioritäten in der Alltagsorganisation als Familie. Und wenn es das Höchste für Dich ist, in frischgewaschener Bettwäsche zu liegen, bleib dabei. Solange es DEIN Wunsch ist. Und nichts anerzogenes oder von der Gesellschaft vermeintlich gefordertes. Dann genieß genau das und lass Dir von mir hier nichts einreden ;-)
Selbständigkeit – Hilf mir, es selbst zu tun a la Montessori
Wer nicht für andere ihre Aufgaben übernehmen MUSS, hat mehr Kapazitäten, um Ordnung zu halten. Siehe oben Punkt „Zeitpuffer“.
Manchmal braucht es dafür Vertrauen. Zum Beispiel, dass das Kind es – natürlich nach viel Übung – allein mit dem Fahrrad zur Freundin oder zum Sport schaffen wird, wenn Du nicht den „Mama-oder-Papa-Fahrdienst“ mimst.
Manchmal braucht es vielleicht Aushalten. Dass die vom kleinen Kind selbst ausgesuchten Kleidungsstücke nicht perfekt miteinander harmonieren (Solange es zur Jahreszeit passt). Dass das gekochte Essen des Mannes salziger ist, als man es selbst würzen würde. Dass der große Sohn die Fenster nicht streifenfrei geputzt hat.
Das Ergebnis? Selbständigkeit fördert Selbstbewusstsein, Stolz und Mut. Und – hier klingeln wieder die Ministerien an – ausgeglichene Aufgabenteilung gleich entspannte Organisation.
Alltagsorganisation als Familie: Und das Ende vom Lied?
Ihr merkt, hier kommt eines meiner Herzensthemen zum Tragen. Ich könnte noch mehr schreiben. Über Ruhezeiten, Erziehungsstile, Entwicklungspsychologie, Nachhaltigkeit, Frugalismus, Maternal Gatekeeping oder Gleichberechtigung. Denn tatsächlich übt dies alles meiner Meinung nach seinen Einfluss auf die Alltagsorganisation in der Familie aus.
Das Fazit für mich aber lautet ganz grundsätzlich: Seid Euch dessen bewusst, wie Ihr als Familie Euren Alltag organisieren wollt. Macht Euch klar: Ihr habt einen Einfluss darauf. Und der jetzige Zustand ist das Ergebnis Eures derzeitigen Verhaltens.
Viel Erfolg dabei und auch beim Umsetzen „Mut zur „Lücke“. Die Alltagsorganisation soll kein Druck und Selbstzweck sein, sondern hilfreich und entspannend.