Warum ich keinen richtigen Mamablog schreibe!

Warum ich keinen richtigen Mamablog schreibe

Dieser Artikel schlummert seit September in meinen Entwürfen. Und heute ist der perfekte Tag, ihn zu veröffentlichen. Denn heute möchte ich Euch verraten, warum ich keinen richtigen Mamablog schreibe.

Mamathemen bei mir im Alltag

Ich bin eine ganz normale Mutter. Mich haben seit Beginn der Schwangerschaft Themen beschäftigt, die jede Mama zu umtreiben. Geht es dem Baby im Bauch gut? – (Ja, zum Glück) – Wird sich unsere Beziehung verändern? – (natürlich!) – Schaffe ich das mit der Geburt? – (Jawoll, und wie *stolz*) – Wird der Schlafmangel schlimm? – (schlimmer!) – Alles rund um die Babypflege, Ernährung, Erziehung, Ausstattung, berufliche Vereinbarkeit hat mich enorm in Beschlag genommen. Und je länger mein Mutter-Dasein dauert, umso mehr beschäftigt es mich.

Reiseblog statt Mamablog

Ich stolpere andauernd. Über meine Ansprüche, Trotzphasen, Fehlentscheidungen. Ich bin genauso stolz über Momente, in denen ich merke: „Da hast Du wohl etwas richtig gemacht!“ Ich platze manchmal förmlich, weil ich das alles hier zurück halte und doch so gern loswerden möchte. Aber: Mein Blog handelt ja hauptsächlich von einem Thema: „Reisen als Familie – nachhaltig und aktiv!“ Ich werde niemals einen klassischen Mamablog schreiben. Warum, wenn doch dieses Thema inzwischen einen sehr viel größeren Raum in meinem Kopf, Herz und Bauch in Anspruch nimmt?

Warum ich keinen richtigen Mamablog schreibe: Meine 4 Argumente

1. Vielleicht aus Sorge, nicht abschätzen zu können, wie das Geschriebene sich später auf das Leben meiner Tochter auswirken wird.

2. Vielleicht, weil ich es einfach nicht so berührend rüberbringen kann. Lest mal „I feel beautiful for my kids“ von Berlin Mitte Mom, dann wisst Ihr, was ich meine…

3. Vielleicht, weil ich den Mut nicht aufbringe, mich derart zu öffnen, wie es andere Mütter können. Weil ich Angst habe, so verletzt zu werden, wie es Janina von Herzmutter einfach zu oft geschieht. Sehr unfair aus dem Hinterhalt, denn die Kommentatoren können sich ja schön hinter ihren Worten verstecken. Das beschäftigt nicht nur mich, sondern auch andere bloggende Mütter wie Mama on the rocks.

4. Vielleicht auch, weil ich dieses Feld den Mamas überlassen möchte, bei deren Artikeln ich so oft zustimmend vor meinem Handy nicke und einfach denke: „Genau auf den Punkt gebracht!“ Beispielsweise im Artikel „Zum Glück habe ich Kinder! Zum Glück aber noch mehr“ von Berlin Freckles.

Bei deren Beiträgen ich mich förmlich verbrüdert fühle, da ich die absolut gleiche Situation auch durchlebt habe. Ganz aktuell beim Artikel „Wiedereinstieg versemmelt“ von mama mia. Oder bei deren Artikeln ich das dringende Bedürfnis verspüre, sie virtuell in den Arm zu nehmen.

Oder die mir mein schlechtes Gewissen nehmen, mich als Mutter nicht perfekt zu fühlen, da sie eben so sind wie ich. Gerade erst wieder passiert beim Text „Vom (falschen) Gefühl, die Kinder nicht angemessen zu fördern oder warum es gut fürs Seelenheil ist, manche Dinge anderen zu überlassen“ von Super Mom.

Oder bei denen ich mit stolz bin, wenn Sie eine nächste Stufe in der Entwicklung als Mutter oder Frau erklommen haben. Oder eine wichtige berufliche Entscheidung getroffen haben. Die mir Einblicke in ihre Kinderzimmer geben und mich so inspirieren.

Die mir helfen, meinen mütterlichen Standpunkt zu schärfen und gerade zu rücken, wie hilfreicher Weise bei „Was ich alles nicht für meine Kinder tue“ von „Geborgen wachsen“.

Viele kenne ich nicht persönlich, oftmals kommentiere ich nicht einmal. Aber diese Mütter helfen mir dabei, wenn sie das gleiche erleben und einen Weg gefunden haben, mit einer Situation umzugehen.

Ich selbst als Blogleserin

Ich lese derzeit mehr Mamablogs  als Reiseblogs. Teilweise ärgere ich mich sehr darüber, dass ich nicht einfach Artikel spontan auf Twitter oder Facebook teilen kann, weil Sie einfach so treffend sind. Weil sie das beschreiben, was ich fühle. Wenn ich stringent sein will, dann kann ich das einfach nicht so gut als Reiseblog. Und das tut mir leid. Deshalb hier mein Aufruf an Euch: Lest auch diese tollen Blogs. Lasst Euch inspirieren, fühlt Euch verstanden, rückt Euer Weltbild gerade und freut Euch einfach beim Lesen.

So, jetzt wisst Ihr, warum ich keinen richtigen Mamablog schreibe…

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7 Comments

  1. Du schreibst keinen reinen Mama-Blog, weil du deine Themen auf mehr als das Mutter-Sein ausweitest. Ähnlich geht es mir: Papa mit Hut ist mehr als ein Papa-Blog (wenn ich denn zum Bloggen Ruhe finde). Ich bin nicht nur Papa, sondern auch Mann, Ehemann und mit vielfältigen Gedanken beschäftigt, die eben NICHT in das reine Papa-Schema passen.

    Du bist in allererster Linie ein Mensch. Wie ich. Setze dich nicht unter Druck. Setze die Blog-Linie fort, die du magst.

    Beste Grüße, Nic

    1. Hey Nic, ja, wir geben an der Kreißsaaltür nicht unsere vorigen Interessen auf. Wenn wir nun mal Menschen sind, die leidenschaftlich gern reisen, zocken, Autos lieben, schreiben, sich politisch interessieren oder gern arbeiten (huch! Ja, das solls geben), dann sollten wir uns nicht verbiegen. Und das passiert leider schnell mit Kind. Wobei es mir hauptsächlich drum ging, dass ich eben AUCH die typischen Mamathemen mal gern schreiben würde. Mich aber am Riemen reiße, was das anbelangt. Aber das Leben ist bunt, da hast Du einfach recht, Du „Mitmensch“. LG, Christina

      1. Danke für deine schnelle Antwort. Jepp, das mit der Kreißsaaltür trifft auch auf uns Männer zu. Es tut meinen Söhnen auch gut zu sehen, dass ich selbst noch Hobbies habe und nicht alleine Papa bin. Wichtig: Das selbst nicht zu vergessen – ich neige dazu, mich mehr zurückzunehmen als mir gut tut.

        Beste Grüße, Nic

    1. Hallo Ines, ich glaube, ich könnte auch gar nicht anders schreiben. Danke für Deine Unterstützung immer wieder! Christina

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