Hier findest Du Tipps zum Couchsurfing mit Kindern allgemein!
Seit Wochen möchte ich einen Artikel über Riga schreiben. Ich klicke mich durch Bilder, träume mich zurück und komme nicht weiter. Jetzt endlich weiß ich, warum. Riga selbst ist schön, keine Frage. Das Okkupationsmuseum, die Altstadt, die Markthallen, die Straßenzüge im Jugendstil, die Promenade an der Daugava. Aber während unserer Zeit in Riga es hat geschüttet wie aus Kübeln und unsere Sightseeing-Motivation ging gegen Null. Das was mich nicht von Riga loskommen lässt, ist die Familie, bei der wir wohnen durften. Unser Highlight war einfach das Couchsurfing mit Kindern in Riga!
Couchsurfing mit Kindern in Riga: Unsere Unterkunft
Es regnete Bindfäden, als wir in Riga ankamen. Die lange mehrspurige graue Straße entlang, endlose Autokolonnen vor uns. Viel zu spät schon. Dann erblickten wir das Haus, auf den ersten Blick wenig einladend. Die Gegend wirkte irgendwie kriminell und unsicher auf uns Westeuropäer. Sandparkplatz, mehrfaches Zahlenschloss am Eingang, das Haus etwas in die Jahre gekommen. Kurz bevor wir an der Tür klingelten, sprachen wir ein Codewort ab, falls es für einen von uns zu heftig sein sollte und wir uns gegen Couchsurfing und für ein Hotel entscheiden wollten.
Ich bekomme jetzt noch ein schlechtes Gewissen deshalb. Die Herzlichkeit, mit der wir von der 3-köpfigen Familie begrüßt wurden, war unglaublich. Wir wurden empfangen mit einem 3-Gänge-Menü. Mit einem Bauch voll Sauerampfersuppe, Gulasch und Schokoquark fühlten wir uns wie zuhause. Dazu die Offenheit unserer Couchsurfingfamilie: Nach kürzester Zeit waren wir ins Reisegespräch vertieft und träumten vor der wandfüllenden Weltkarte gemeinsam von anderen Ländern und gaben uns gegenseitig Tipps für unsere Reisen. Da gleichzeitig ein argentinisches Pärchen – schon seit über 8 Monaten auf Weltreise und in jedem Land aufs neue heiratend – zu Gast war, erlebten wir abends tatsächlich sogar so etwas wie Party in Riga!
Couchsurfing als Familie: Stören wir auch nicht?
Couchsurfing mit kleinen Kindern ist manchmal etwas heikel: Ist die Wohnung kindersicher? Stört nächtliches Aufwachen vielleicht? Oder ist der Gastgeber etwas genervt von etwaiger Unordnung, die sich zwangsläufig einstellt? Nicht in diesem Fall: Wir waren vom ersten Moment an Teil der Familie.
Umso lieber haben wir die schwäbische Kultur anhand von Linsen und Spätzle nach Riga gebracht.
Unsere Highlights in Riga selbst
Ach ja: Ansonsten mochten wir das Ufer der Daugava in Riga sehr gern – vor allem das dort knutschende Pärchen im Regen war sehr romantisch – und auch der Zentralmarkt von Riga war wirklich beeindruckend. Tipp: Dort Honig kaufen. Wir haben uns derartig mit lettischem „Medus“ eingedeckt, dass wir immer noch davon zehren. Der leckere Hammer ist auch Kümmelkäse. Sich hier einen Picknickkorb zusammen zu stellen und (bei sonnigem Wetter) an der Ufer der Daugave direkt nebenan zu verspeisen, lohnt sich.
Und einen Vorteil hat der Regen in Riga dann doch gehabt: Wir wollen gern wiederkommen und die europäische Kulturhauptstadt 2014 gern einmal im Sonnenschein erleben und uns nicht nur die vor Regen schützenden Brücken und unten ansehen…
Haha, ich kann alles komplett nachvollziehen. :) Couchsurfing ist immer wieder ein Abenteuer, aber fast immer wird man doch positiv überrascht. Es freut mich, dass ihr so eine gute Erfahrung gemacht habt. Wir haben auch in Riga bei einer Couchsurfing-Familie gewohnt, einer anderen aber. Schade, dass ihr so schlechtes Wetter hattet. Das kann einem eine Stadt wirklich verleiden. Aber du hast ja schon das beste Mittel dagegen auf dem Zettel: einfach noch mal hinfahren. :)
Liebe Grüße,
Lena
Hey Lena, ich wusste, dass Du das nachfühlen kannst. :-) Man trifft dabei auf so wahnsinnig unterschiedliche Menschen, unglaublich. Und genauso ist man für DIE ja auch anders, wenn SIE einen bei sich besuchen. Ich merke grade, wir sind viel zu lange nicht Couchsurfen gewesen. Wäre nach unserem Hotel-Trip mit schickem 4-Gänge-Menü mal wieder dran. Die Abwechslung machts, oder? LG, Christina