Reiseliteratur Baltikum welche Reiseführer sind empfehlenswert?

Reiseliteratur Baltikum

Aktualisiert am 17.4.2014

Dumont-Verlag oder Reise Know How-Verlag? Welches ist die richtige Reiseliteratur Baltikum für Dich?

Du hast Dich entschieden, das Baltikum zu erkunden? Herzlichen Glückwunsch! Du hast damit eine Region gewählt, die abgesehen von einigen Hochburgen touristisch abseits ausgetretener Pfade liegt. Selbst wenn Du Reiseführer aus Angst vor Touristenfallen scheust wie der Teufel das Weihwasser. Hier kannst Du bedenkenlos zugreifen. Du wirst merken: An den allermeisten Orten wirst Du wenige Touristen antreffen. Hier meine Reiseliteraturempfehlung für Dich.

Weitere Artikel zum Baltikum:

Kulinarischer Streifzug durchs Baltikum
Reisen in der Elternzeit: Einmal um die Ostsee
Estland: 6 Ziele für Deine Rundreise
Lettland: Kanu fahren im Gauja Nationalpark

Reiseliteratur Baltikum: „Handbuch für individuelles Entdecken“ – Reise Know-How

24,90€ – 864 Seiten – 1. Auflage 2012/2013 – Frank/Kaupat/Schäfer

Das Buch beinhaltet Teile der Reiseführer „Estland“, „Lettland“ und „Litauen“, die ebenfalls im Reise Know-How Verlag erschienen sind. Schon im Vorwort empfehlen die Autoren für eine intensivere Erkundung die Einzelbände zu verwenden. Dafür, dass auf 864 Seiten gleich drei Länder abgehandelt werden, ist dieser Reiseführer allerdings sehr gelungen. Hilfreich: Die farbliche Kennzeichnung der Länder am Buchrand. So kann man direkt zu dem Bereich blättern, den man sucht. Die Autoren stellen zu Beginn alle wichtigen allgemeinen Reisetipps für das Baltikum voran. Von Einreisebestimmungen über Gesundheit, Mit Kindern unterwegs und Verhaltenstipps bis hin zu Geographie, Flora und Fauna, Traditionen und Architektur. Somit beginnt der „eigentliche“ Reiseführer erst ab Seite 164.

Ich persönlich mag diese Art Reiseführer sehr gern, da ich so gleich ein Gefühl für das Land bekomme, das ist allerdings Geschmackssache. Für historisch Interessierte bietet die Publikation viel ausführliche Beschreibungen einzelner Ziele auch innerhalb der Beschreibung der Sehenswürdigkeiten. Spannend war für mich auch der Überblick über die gesamte baltische Geschichte. Dies half mir, die drei ungleichen Geschwister und ihre gemeinsame Vergangenheit und Gegenwart zu verstehen.

Contra:

Eine etwas übersichtlichere Strukturierung innerhalb der Kapitel hätte die Lesbarkeit für mich vereinfacht. Mehr Unterüberschriften wären hilfreich für die Übersichtlichkeit gewesen. Meist fehlen auch Preisangaben, so dass man im Vorfeld einschätzen könnte, ob man sich die Aktivität leisten möchte. Da Preise schnell veralten, ist dies andererseits verständlich.

Fazit:

Klare Kaufempfehlung.

Geeignet für:

Reisende, die gern tief in ein Land einsteigen und mehr wissen möchten als Eckdaten einzelner Sehenswürdigkeiten.

Reiseliteratur Baltikum: „Reise-Handbuch Baltikum“ – Dumont

24,99€ – 472 Seiten – 2011 – Bauermeister/Gerberding/Könnecke/Nowak

Der Reiseführer des Dumontverlags ist meines Erachtens sehr gelungen. Die ersten 110 Seiten beschäftigen sich mit Land und Leuten allgemein. Dann beginnt der eigentliche Reiseführer. Jedem Land vorangestellt ist eine kompakte allgemeine Beschreibung. Zuerst wird der Charakter des Landes eher blumiger beschrieben, so dass Lust aufs Reisen aufkommt. Daran schließt sich der „Steckbrief“, der Rahmendaten wie Bevölkerung, Landesflagge, Religion oder auch Wirtschaft vorstellt. Dann noch eine Doppelseite mit knackigen Tipps, Aktivitäten und Routen. Regelmäßig eingestreut und farblich unterschieden finden sich immer wieder ein- oder zweiseitige Themenblöcke, die ein zentrales Thema des Landes genauer beleuchten. Beispielsweise die aus Russland geflohenen Altgläubigen in Lettland oder die jüdische Geschichte.

Was ich an diesem Werk besonders schätze: Die Kategorie „aktiv unterwegs“. Nichts ist mir mehr ein Graus, als Pflastertreten in einer Stadt und „nur gucken“. Der Dumontverlag ist hier sehr fortschrittlich und schlägt Aktivitäten inklusive Anlaufstellen vor. Beispielsweise Kanutouren, Wanderungen, Fahrradausflüge. Häufig sogar mit einer extra Übersichtskarte und Rahmendaten wie Dauer, Entfernung oder Schwierigkeitsgrad. Am Rande noch eine für mich wichtige Bewertung: Ich liebe die optische Gestaltung. Gelungene Fotographien, farbliche Abgrenzung kleiner Extratipps oder thematischer Exkurse machen Lust aufs Reisen und auch die Verwendung vor Ort.

Contra:

Was mir das Benutzen noch hilfreicher werden ließe: Ein Farbcode am Rand des Buches. Denn gerade in einem dicken Sammelführer wie „Baltikum“ kann ich dann gleich direkt zum gesuchten Land springen.

Fazit:

Wer diesen Reiseführer nicht mitnimmt, ist selbst schuld.

Geeignet für:

Alle, die Urlaub mit allen Sinnen genießen (geistig, sportlich, kulinarisch…) und nebenher kompakt wichtige Themen serviert bekommen möchten.

Weitere Empfehlungen kann ich aussprechen für die beiden Reiseführer „CityTrip Riga“ und „CityTrip Tallin“ des Reise Know-How Verlags. Sollte man die Hauptstädte Estlands und Lettlands besuchen, würde ich nicht ohne diese beiden Werke aufbrechen. Wir haben dadurch einen unglaublich schnellen Überblick über die Städte gewinnen können. Schon im Vorfeld hatte ich eine gute Vorstellung von der Stadtgeographie und den Dingen, die ich dort sehen und erleben möchte.

Und in der Praxis hat es dann tatsächlich auch das wiedergespiegelt, was mir durch das Buch vermittelt wurde. Die Systematik der fortlaufenden Nummern für Sehenswürdigkeiten und sonstige wichtige Orte (wie zum Beispiel Shopping :-)) ist hilfreich und findet sich auch auf dem großen Faltplan wieder, der bei uns in konstantem Gebrauch war. Vielleicht würde ich allerdings die Anzahl der vorgeschlagenen Orte etwas begrenzen, da dann doch irgendwann die Übersichtlichkeit leidet.

„CityTrip Riga“:

„CityTrip Tallin“:

Nicht unbedingt benötigt haben wir „Estnisch Wort für Wort“. Diesen „Kauderwelsch-Sprechführer“ des Reise Know-How Verlags habe ich nur einige Male in Gebrauch gehabt. Für einen längeren Aufenthalt im Land ist dieser allerdings sicherlich viel wert.

Weitere Rezensionen findet Ihr hier.

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