Im ersten Beitrag zur wunderschönen estnischen Insel Hiiumaa habe ich Euch Tipps vor allem für den Nordzipfel gegeben. Von geheimnisvollen Bunkeranlagen über einen grandiosen Ausblick vom Leuchtturm bis hin zum berührenden Denkmal für die Kinder der gesunkenen Fähre „Estonia“. Heute zeige ich Euch ich zweiten Teil „Was kann man auf der Insel Hiiumaa machen?“ einen Küstenwanderweg, zwei weitere Leuchttürme und den Berg der Kreuze.
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Der Wanderweg Kärdla – Torvanina
Im Norden Estlands, von der Halbinsel Tahkuna ausgehend, ab einem wunderschönen kleinen Sandstrand führt Euch der Küstenwanderweg bis hin in die größte Stadt der Insel. Nach Kärdla.

Abwechselnd auf Bohlenpfaden, über sandige Strecken und am Meer entlang haben wir den direkten Kontakt zur Natur genossen. Je nachdem, wie lange man laufen möchte, ist dieser Spaziergang 5,5 km bis 7 km lang. Also genau richtig für kleine Kinderfüße oder einen Erwachsenen, der ein kleines Kind im Tragerucksack mit sich schleppt.

Ein Laufrad sollte man nicht mitnehmen, denn dafür sind die Bohlenpfade erstens nicht genügend gesichert und zweitens ist der Sand doch an manchen Stellen recht tief und unpraktisch für ein Rad.
Der Berg der Kreuze – Ristimägi
Vermutlich kennt Ihr, solltet Ihr Euch schon mit dem Baltikum beschäftigt haben, den bekannten „Berg der Kreuze“ in Litauen. Der Hintergrund des Berges der Kreuze auf Hiiumaa ist allerdings ein anderer.
Verschiedene Geschichten stehen im Zusammenhang mit der Entstehung. Am wahrscheinlichsten ist allerdings diese: 1781 stand die Deportation der dort ansässigen Schweden durch einen Erlass von Katharina der Großen von Russland in die Ukraine an. Vor der Deportation versammelten sich die Schweden an diesem Ort zu einem Gottesdienst. Jeder, der seine Heimat verlassen musste, stellte ein Kreuz auf. Als sehr angenehm empfanden wir die dortige Ruhe. Kaum Touristen, keine große Vermarktung. Einfach ein kleiner Parkplatz, ein Ministand mit Souvenirs und die Kreuze. Das wars. Eine besondere Ausstrahlung hat dieser Ort dennoch.
Der Leuchtturm Kopu
Um den Leuchtturm Kopu herum ist für estnische Verhältnisse gesehen relativ viel Trubel. Wenn ich das so schreibe, bedeutet das: Ein Restaurant und mehr als 10 Touristen auf einem Haufen. Wer also vom sonstigen Nichts auf Hiiumaa eine Abwechslung benötigt, ist hier genau richtig. Achtung: Mit Kind im Tragerucksack nicht geeignet, da die Decke so dermaßen tief hängt im Treppenaufstieg. Mindestens ein zerbeulter Kopf wird wieder vom Turm herabkommen.
Der Leuchtturm Ristna
Ganz am äußersten Zipfel von Hiiumaa mit Blick auf einen unglaublich weiten Strand, endlose Wälder und tosendes Meer (zumindest an unserem Tag) habe ich dieses tiefe warme Gefühl im Brustkorb empfunden. Dieses Reiseglücksgefühl, das Wissen, genau hier am richtigen Ort zu sein und im totalen Moment zu leben. Ähnlich dem Verliebt sein. Ganz tief einatmen und die Freude fast raus schreien wollen. So dankbar, an diesem Ort sein zu dürfen.

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