Seit einigen Monaten führe ich wieder eine Bucketlist. Also eine Auflistung aller Wünsche, die ich mir kurz- oder langfristig erfüllen möchte. Es gab eine Zeit, da schwirrte dieser Begriff richtiggehend inflationär durch die Bloggerszene.
Bis keiner den Begriff noch hören konnte und das Pendel in die entgegengesetzte Richtung schwang. Bloß und unter keinen Umständen eine Bucketlist. Wie der Teufel das Weihwasser – so schien es – mieden Menschen im Internet und ebenso im Reallife diese „Löffelabgeb-Liste“.
Was ist eine Bucketlist?
Aber nochmal für alle, die tatsächlich immer noch nichts mit diesem Begriff anzufangen wissen oder eine Auffrischung benötigen.
Eine Bucketlist ist eine Liste von Dingen, die man in seinem Leben tun oder erleben möchte, bevor man stirbt. Die Idee ist, dass man seine Träume und Ziele aufschreibt und sie nach und nach abhakt, wenn man sie verwirklicht hat. Eine Bucketlist kann sehr persönlich sein und von Person zu Person unterschiedlich sein. Manche Menschen haben eine Bucketlist, um sich zu motivieren, mehr aus ihrem Leben zu machen, andere haben eine Bucketlist, um sich an die schönen Momente zu erinnern, die sie schon hatten.
Welche Dinge kann man auf eine Bucketlist schreiben?
Eine Bucketlist ist eine Liste von Dingen, die man in seinem Leben tun oder erleben möchte. Es gibt keine festen Regeln dafür, was man auf eine Bucketlist schreiben kann, aber einige mögliche Kriterien sind:
- Es sollte etwas sein, das einen herausfordert oder inspiriert
- Es sollte etwas sein, das man wirklich gerne machen würde, nicht nur aus Pflichtgefühl oder Erwartungsdruck
- Es sollte etwas sein, das realistisch und erreichbar ist, aber nicht zu einfach oder alltäglich
- Es sollte etwas sein, das einen glücklich macht oder einen positiven Einfluss auf die Welt hat
Einige Beispiele für mögliche Bucketlist-Ziele sind:
- Eine Weltreise machen
- Einen Marathon laufen
- Ein Buch schreiben oder veröffentlichen
- Einen Fremdsprache lernen
- Einen Berg besteigen
- Einen alten Freund wiedersehen
- Einen Kurs oder ein Hobby ausprobieren
- Einen Freiwilligendienst leisten
- Etwas spenden oder stiften
- Einen Traum verwirklichen
Wenn man das Internet durchforstet, findet man ganz klischeehafte Ziele, bei denen es scheint, als hätten die Verfasser sie einfach irgendwo abgeschrieben. Fallschirmspringen. Marathon. Weltreise.
Also Ziele, von denen man denkt, man macht das halt so. Ich habe dabei oft den Eindruck, dass es sich meist um ziemlich junge Menschen handelt, die einfach noch unerfahren sind. Und das ist auch ok so. Nach und nach reift die eigene Persönlichkeit. Die Wünsche und Träume werden differenzierter und individueller.
Warum sollte man keine Bucketlist schreiben?
Die Kritiker der Bucketlist werfen den Verfassern vor, dass diese einfach im „Abhakmodus“ unterwegs sind. Klischees erfüllen. Nur „Kerben am Gürtel“ zum Angeben sammeln. Und sicher noch mehr. Und wirklich ist der Umgang mit dieser Wunschliste eine Gefahr. Nicht mehr fühlen. Nur erledigen.
Was spricht für eine Bucketlist?
Warum also denke ich, dass es trotz allem sinnvoll sein kann, diese Übersicht zu erstellen?
Ich gehe davon aus, dass Du Teil einer Familie bist, wenn Du diesem Blog folgst. Im Alltag mit Kindern treten angesichts vieler Aufgaben und Pflichten oft eigene Wünsche in den Hintergrund. Das ist eine Zeitlang auch notwendig, wenn ein kleines Bündel die Eltern 24/7 braucht. Wenn dieser Zustand aber eine Weile anhält, vergisst man sich vielleicht selbst.
Ganz bewusst die eigenen Träume zu formulieren, kann Dich dann wieder „auf Spur“ bringen. Was willst DU, wenn Du keine Wenn’s und Aber’s zulässt? Einfach losträumst und tief in Deine Sehnsüchte schaust? Unglaublich, was da manchmal hochkommt. Probiers aus. Die Gedanken sind frei und keiner verlangt, dass Du die jemandem mitteilst.
Wenn Du jetzt Deine Träume schwarz auf weiß immer wieder ansiehst: Ich verspreche Dir, es wird sich einiges erfüllen. Und Du wirst viel weniger einfach nur Lebenszeit vergeuden, ohne zu erleben, nach was Du Dich wirklich sehnst.
Reise-Bucketlist: Wohin, wie mit wem willst Du reisen?
Du wolltest immer mit Deiner Oma zu ihren Heimatort reisen und sie und Dich selbst so ein wenig besser kennenlernen? Mit Deiner ersten Schulfreundin eine Missionsreise nach Südostasien für ein halbes Jahr planen? Mit Deiner Mutter durch einen bestimmten Kurort im Hessischen schlendern? Diese eine Nordseeinsel als ganze Familie ansteuern? Im Ausland arbeiten und sich vielleicht durch verschiedene Minijobs remote den Lebensunterhalt verdienen?
Es bringt nichts, alles aufzuschieben und genauso wenig lässt sich alles auf einmal planen und verwirklichen. Aber Stück für Stück kommst Du so näher an Deine Wunscherfüllung und hörst auf, im Kopf dieses elendige „irgendwann einmal“ hin und her zu schieben.
Meine Reise-Bucketlist: Been there, done that.
Tatsächlich war dieser Reiseblog als nebenberufliche Selbständigkeit mal so ein (Reise-)Traum, den ich in die Tat umgesetzt habe. Meine Weltreise mit zwei Studienfreundinnen und meiner besten Schwester. Meine erste Interrailreise. Vietnam als Rucksackreisende Famile mit Baby. Damals die Hollandreise als Jugendliche mit durchgemachter Nacht und Bootstour in Amsterdam. Die Rückkehr an die Nordsee. Und natürlich mein Wanderführer zum Erlebniswandern als Familie.
Und egal, wie weit die Lebenszeit fortschreitet. Meine Wünsche gehen nicht aus. Das ist alles andere als schade. Ich gehe davon aus, dass ich mit unerfüllten Wünschen abtrete. Aber bis dahin folge ich Ihnen und freue mich über jeden erfüllten und auch unerfüllten von ihnen.
Dein persönliches 2024: Welche Wünsche sind fällig?
Welchen Wunsch schiebst Du schon viel zu lange auf? Was passt genau jetzt besonders gut? An welcher Stelle weißt Du, musst Du jetzt allen Mut zusammen nehmen und es endlich durchziehen? Dieses Studium? Dieser Jobwechsel? Diese Reiseauszeit? Dieses Urlaubsland? Diese weit entfernte Freundin? Dieser Neuanfang? Dieses Buch? Dieser Glaubenssatz? Diese Auslandsarbeit? Dieser Umzug? Diese Hochzeit? Dieser Roadtrip? Dieses Beziehungsende? Oder ganz im Gegenteil dieses Loslassen von Dingen und vollem Kalender? Was auch immer für Dich dran ist, nur kannst es wissen.
Ich wünsche Dir, Dich mutig ins neue Reisejahr 2024 hineinzugeben und Deinen längst überfälligen Wunsch wahr werden zu lassen.