Fliegen in der Frühschwangerschaft? Darf man das überhaupt? Schadet das dem Baby? Oder mir als werdender Mutter? Es ist der 26. September als wir erfahren, dass ich tatsächlich endlich lang ersehnt schwanger bin. Der Flug geht am 2. Oktober.
Absagen oder wäre das übertrieben? Typisch. Das Kind ist nicht einmal auf dieser Welt angekommen. Und schon beginnt die elterliche Sorge um das Kleine. Hier meine gesammelten Informationen zu diesem Thema, auch für Euch.
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Fliegen in der Frühschwangerschaft
Kann die Strahlenbelastung dem Baby schaden?
Eine hohe Strahlenbelastung kann laut Bundesamt für Strahlenschutz bei Babys in der Frühschwangerschaft zu körperlichen Fehlbildungen und ab der 11. Schwangerschaftswoche zu Fehlbildungen vor allem des Gehirns führen. Hier handelt es sich aber um die Auswirkung von Röntgenstrahlung im Rahmen von Untersuchungen. Oder Strahlung im beruflichen Kontext bei Pilotinnen oder Frauen, die in der Nuklearmedizin tätig sind. Eigentlich nicht um Fliegen in der Frühschwangerschaft. Die Strahlenbelastung ist in Flughöhe definitiv höher als am Boden. Allerdings schwankt auch am Boden die Strahlenbelastung von Ort zu Ort.
Es kommt auf die Dauer und Länge des Fluges an beim Fliegen in der Frühschwangerschaft
Wenn die schwangere Frau sich nicht sehr häufig auf Flugreise begibt und die Länge des Fluges sich im Rahmen hält, sollte dieser Faktor also nicht der ausschlaggebende sein. Das Bundesamt für Strahlenschutz weist im Besonderen darauf hin, dass auch bei der Personenkontrolle eine Strahlenbelastung auftritt. Aber diese sei ebenfalls unbedenklich. Interessanterweise bin ich auf einem Link gestoßen, der schwangeren Frauen sogar davon abrät, aufgrund der Strahlung mit dem Handy zu telefonieren.
Vorsichtsmaßnahme im Flugzeug: Kompressionsstrümpfe
Die Gefahr einer Thrombose oder die Auswirkungen des geringen Sauerstoffgehalts in der Höhe. Solche gesundheitliche Komplikationen sind bei risikolosen Schwangerschaften eher zu vernachlässigen. Als Vorsichtsmaßnahme könnte die Schwangere Kompressionsstrümpfe anziehen.
Fliegen in der Frühschwangerschaft
2. Wird durch das Fliegen die Schwangerschaftsübelkeit verstärkt?
Das kommt darauf an. Ich persönlich neige leider zu Dauerübelkeit in der Frühschwangerschaft. Während des Fluges war ich allerdings derart abgelenkt durch meine latente Flugangst und unser hibbeliges 4-jähriges Mädchen, dass ich dies fast vergaß.
Medikamente gegen Übelkeit nutzen
Ärzte empfehlen bei Schwangerschaftsübelkeit regelmäßig das Medikament Nausema. Selbst wenn man grundsätzlich auf Medikamente in der Schwangerschaft verzichten möchte, wäre jetzt vielleicht der Moment, sich doch dafür zu entscheiden. Wem durch Fliegen grundsätzlich übel wird, wird voraussichtlich auch jetzt nicht davon verschont werden.
Fliegen in der Frühschwangerschaft
3. Wie gestalte ich den Flug als Schwangere möglichst entspannt?
Flugangst. Aufgeregtes, leicht übermüdetes Mädchen. TUIflyFlugstreik mit begleitenden Unsicherheiten und Organisationschaos an Bord. Ja, es gibt sicher entspanntere Momente im Leben. Allerdings haben einige Faktoren dazu beigetragen, dass der Flug recht entspannt vonstatten ging.
Am Gang sitzen und ältere Kinder bespassen
Ich saß am Gang und konnte – schwangerschaftstypisch – regelmäßig hinter den Vorhang verschwinden und mich halbwegs entspannen. Sven beschäftigte sich bei Bedarf mit dem am Fenster sitzenden Mädchen. Was sich als besonders hilfreich erwies: Nagelneues Spielzeug.
Fliegen in der Frühschwangerschaft
4. Kann ich eine Flugreise in der Frühschwangerschaft überhaupt genießen?
Tja, das ist so eine Sache. Einerseits stört noch kein großer Kugelbauch. Und die Sorge, dass das Kind am Urlaubsort auf die Welt kommen könnte, stellt sich auch nicht. Abgesehen davon, dass viele Fluggesellschaften keine Schwangeren ab der 34. oder 36. Schwangerschaftswoche mehr mit an Bord nehmen. Und manche Länder lassen auch keine werdenden Mütter ab einem gewissen Zeitpunkt mehr einreisen. Es könnte sich ja jemand für sein Kind eine andere Staatsbürgerschaft erschleichen. Auf diese Idee wäre ich ehrlich gesagt nicht gekommen…Durch Übelkeit, Unsicherheit, starke Müdigkeit und Hormonumstellungen kann aber die Freude an einer Flugreise in der Frühschwangerschaft schon beeinträchtigt sein.
Urlaubsprogramm anpassen
Wer flexibel ist, sollte sich gut darauf einstellen. Beispielsweise haben wir vor allem vormittags Ausflüge auf der Menorca unternommen. Ich wusste, dass gegen Nachmittag die unangenehmen Symptome der Frühschwangerschaft bei mir am schlimmsten sind. Und so legte ich häufig mit unserem Mädchen einen Mittagsschlaf ein. Oder lag wegen der Übelkeit Cracker knabbernd im Appartement auf dem Sofa.
Die Lösung: Fliegen in der Mitte der Schwangerschaft
Die meisten Ärzte empfehlen Flugreisen am ehesten in der Mitte der Schwangerschaft. Nicht in der Frühschwangerschaft. Dem kann ich uneingeschränkt beipflichten. Immer unter der Voraussetzung, dass es sich nicht um eine Risikoschwangerschaft handelt. Energiegeladen und noch halbwegs beweglich ist dies sicherlich der sinnvollste Zeitpunkt. Wer sich unsicher ist, sollte seinen Arzt vor der Flugreise konsultieren. Und ich persönlich würde keine Flugreise buchen, wenn ich bereits um eine Schwangerschaft weiß.
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