Rundweg Ruhestein, Wildsee, Darmstätter Hütte: Winterwanderung im Schwarzwald

Rundweg Ruhestein

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte. Zumindest im Flachland zeigt sich Ende März die Natur so. Die Höhen des Nordschwarzwaldes hingegen trennen sich nicht so leicht vom Winter. Zeit für eine allerletzte Winterwanderung.

Rundweg Ruhestein: Für wen geeignet?

Im Winter eignet sich die Wanderung aufgrund der notwendigen Trittsicherheit und dem anstrengenden Wandern im Schnee für Kinder ab 10 Jahre und mittelfitte gesunde Menschen. Also kein „Drei-Generationen-Ausflug“. Im Sommer ist die Wanderung auch für etwas wandererfahrene Kinder ab dem Schulalter geeignet.

Rundweg Ruhestein: Der Streckencharakter

Besonders charakteristisch für diese Wanderung: Das Auf und Ab. Rauf auf Höhen mit tollen Aussichtspunkten. Steil runter zum Wildsee. Steil wieder rauf zur Darmstätter Hütte. Und wieder runter zum Naturschutzzentrum Ruhestein. Wer also schön gleichmäßig, auf ebenen Wegen und ohne große Überraschungen laufen möchte ist hier falsch. Kleinkinder sollten nur in der Rückentrage mitgenommen werden.

Rundwanderung Ruhestein: Die Strecke

Die Wanderung startet am Parkplatz des Naturschutzzentrums Ruhestein. Dies ist ein beliebter Startpunkt für Wanderer sowie auch Pausenplatz für Motorradfahrer. Am besten früh morgens beginnen.

In mittelsteilen Sterpentinen windet sich der Weg von der Talstation des Schlepplifts abwechselnd durch exponierte Lage und kleine Waldabschnitte bis zur Bergstation des Lifts empor. Oben die ersten wunderschönen Ausblicke weit über den Schwarzwald. Durch lichten flachen Wald geht es gemächlich und eben wenige Minuten bis zum Eutingsgrab.

Wer hier bereits eine Sonnenpause einlegen möchte: Einige Bänke laden auf dem Seekopf zum Entspannen ein.

Das Gelände um das Eutingsgrab herum ist dem sogenannten „Ruhesteinvater“ Geheimrat Prof. Dr. Julius Euting gewidmet. In seiner Freizeit verfolgte er mit viel Ehrgeiz das Ziel, diese Gegend dem Tourismus nutzbar zu machen.

Kurz nach dem Eutingsgrad teilt sich der Weg. Wir wählen das steile schmale „Wildseewegle“ rechts bergab zum Wildsee. Über umgestürzte Bäume, recht steilen Felswege und einige kleine Bächlein arbeiten wir uns ins Tal vor. Achtung: Hier ist Trittsicherheit gefragt. Ein Schild warnt Wanderer zu Beginn dieses Streckenabschnitts auch. Wem das zu heikel ist, der wählt den linken Pfad.

Ich kenne den Weg nur bei Schnee. Recht rutschig, nass, aber dafür spannend und abenteuerlich im ältesten Bannwald – fast schon Urwald – Baden-Württembergs.

Die Anstrengung wird mit einem überwältigendem Blick auf den Wildsee und die dahinter liegende über 100 Meter aufragende Karwand mit dem Seekopf und den dunklen Tannen belohnt. Wir legen eine Picknickpause am Ufer des Sees ein und lassen uns von der Vorstellung faszinieren, wie einst ein ungeheurer Gletscher der letzten Eiszeit diese Aushöhlung erschaffen hat. Gespeist wird der See durch zwei Zuflüsse in der Karwand. Gegenüber sprudelt der Abfluss aus dem Wildsee. Das Wasser führt von hier aus über die Schönmünz bis in die Murg.

Zum Glück liegt der Wildsee gerade in der Sonne. Kühl ist es trotz allem hier in der Senke. Und eine dünne glitzernde Eisschicht über zieht große Teile des Karsees.

Aus dem vom Gletscher eingefrästen Tal arbeiten wir uns Stück für Stück wieder auf die Anhöhen empor. Ganz sicher sind wir nicht, ob es sich hier um einen Weg oder nicht eher um einen kleinen Bach handelt…

Inmitten von unberührten kleinen Puderzuckerhügelchen blitzt hier und da ein Schmelzwasserbach heraus. Unter strahlend blauem Himmel und dunklen Tannen eine wahrhaft romantische Atmosphäre.

Der Weg bis zur Darmstätter Hütte beeindruckt uns nach dem mystischen Bannwaldklettern weniger. Wir treffen hier viele Spaziergänger und sogar noch Langläufer auf einem allzu breiten geraden Weg. Die Natur des Schwarzwalds drumherum aber bleibt nach wie vor wunderschön.

Die Darmstätter Hütte bietet sich für eine Erholungspause an. Derzeit gibt es sogar To-Go-Bewirtung.

Der breite gerade Weg führt uns dann wieder hinab, bis wir links von der Skipiste am Ruhestein gegenüber unseres Aufstiegs zu Beginn wieder aus dem Wald herauswandern.

Fazit zur Rundweg Ruhestein

Nichts für kleine Kinder. Aber im langen Mittelteil beeindruckend. Spannend. Abenteuerlich. Mit freien traumhaften Ausblicken weit über die Schwarzwaldhöhen. Beste Pausenplätze: Rund ums Eutingsgrab, Direkt am Wildsee, vor der Darmstätter Hütte. Vom Stuttgarter Raum bei früher Anreise gut als Tageswanderung machbar.

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