Heute nehme ich Euch mit auf eine Reise zu den Bäumen.
Und lasse Euch teilhaben an einigen meiner schönsten Walderinnerungen und Baumgeschichten.
Ach ja: Vorsicht, schmalzig!
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Baumgeschichten aus dem Schwarzwald
Die warme, leicht moosige Luft tief inhalieren. Blätterrauschen hoch oben in den Wipfeln. Federnden Schrittes den nadelbedeckten sonnenbefleckten Weg immer weiter laufen. Über Baumwurzeln steigen. Heruntergefallene Äste knacken unter den Füßen. Und am Ende wartet eine rustikale Hütte mit deftigem Vesper als Belohnung.
Leicht dämmrig wird es schon, wir sind falsch abgebogen und sind nun verspätet. Die Bäume – am Tag friedlich wirkend – erwachen zum Leben. Das Knacken ist irgendwie lauter. Lebendig. Und auf einmal sehen wir Augen, Waldschrate und Hexen. Im Märchenwald gelandet.
Baumgeschichten aus Estland
Etwas Respekt ist immer dabei. Wölfe und Bären sollen hier leben. In Europa! Einerseits bin ich ängstlich, dann fasziniert vom Gedanken daran. Aber der Teppich aus dicken blauen Heidelbeeren lässt mich vergessen, dass ich eigentlich wachsam sein wollte. Auch rote, wilde Preiselbeeren finden wir. Wir haben das Schlaraffenland gefunden, eindeutig.
Und unser Reisemäuschen im Tragerucksack auf Papas Rücken hat riesige Lust auf eine große Portion süßer Früchte. Kaum ist eine Beere im Mund verschwunden, ertönt es laut einfordernd: „Mei!“ (Mehr) Das Mädchen lacht mit verschmiertem Mund und ist Minuten später vom beruhigenden Schaukeln selig eingeschlafen. Friedliche Stimmung – ganz allein.
Baumgeschichten aus Australien
Durchnässt bis auf die Trekkingsocken. Nach einem warmen Regenguss, der eher einer Dusche glich, gleiten dicke Tropfen von den Farnen. Die heiße Sonne trocknet alles in Windeseile und das intensive Grün lässt vergessen, dass eben noch tiefste Weltuntergangsstimmung herrschte. Es scheint, als seien alle Pflanzen miteinander verbunden. Keiner steht allein, Eine Art Lianen ranken sich um Palmen, Farne besetzen jegliche Fläche und man das fruchtbare Wachstum förmlich sehen.
Baumgeschichten aus Kanada
Verschlafen steige ich aus dem Wohnmobil und strecke mich noch etwas langsam. Sven hat mir einen heißen Kaffee in die Hand gedrückt. Es riecht nach warmem frisch geschlagenen Holz. Ich schlappe auf dem weichen Waldboden langsam Richtung glitzernde Seen und kneife die Augen zusammen. Noch etwas zu hell für meine Begriffe.
Dann der Blick nach ganz weit oben oben. Blauer Himmel, grün Blätter, braune Stämme. Wow! Abends der beste Nachtisch, den man sich vorstellen kann: Eine im knisternden Feuer gebackene Banane mit Erdnussbutter. Nicht jedermanns Sache, aber für mich der Essenshimmel!
Wir sind extra früh aufgestanden. Mit einem Glitzern beginnt es. Die Sonne erhebt sich hinter den Tannen in der Ferne. Vor unserem Zelt auf dem Hügel in die wärmenden Schlafsäcke gehüllt beobachten wir das Naturspiel. Eine schwarze Nadelwaldsilhouette vor rosa-orangenem Farbenspiel. Der Nebel verzieht sich langsam und hängt nur noch schwer im Wiesental. Kann es sein, dass wir mitten in Deutschland so allein sind, dass selbst der eigene Atem laut wirkt?
Was sind eure schönsten Walderinnerungen?
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Schöne Walderinnerungen :) Ich mag den Wald besonders gern im Herbst, wenn die Blätter in allen Farben leuchten und das Laub unter den Schuhen knistert – wie zum Beispiels im Sihlwald bei Zürich http://www.travelita.ch/naechster-halt-wildnis/
Liebe Anita, im Wald spürt man auch die Jahreszeiten einfach stark, finde ich. Toll!