Wo das Reisevirus seinen Ursprung nahm

Reisevirus

*Werbung* Nicht ganz umsonst seid Ihr hier auf dem Blog gelandet. Entweder Ihr seid Stalker meines privaten Umfeldes (hej, welcome) oder wir sind Seelenverwandte. Familien, angesteckt vom unbändigen Reisevirus. Der Sehnsucht nach der Ferne, dem Exotischen, Neuen. Neugierig auf anderen Kulturen.

Der Unterschied zwischen Urlaub und Reise

Vor vielen Jahren – 2015 – beschäftigte ich mich intensiver damit, wo eigentlich der Unterschied zwischen Urlaub und Reise liegt. Ich stöberte auf anderen Seiten und wurde schließlich fündig vor allem auch im Synonymwörterbuch.

Ganz grundsätzlich handelt es sich bei „Urlaub machen“ um Auftanken, dem Nichtstun frönen (mit vielleicht einem kleinen Ausflug zur Abwechslung), sich erholen und für den Alltag stärken. Und das ist nicht einmal negativ gemeint. Jeder braucht Auftankzeiten, um den Akku aufzuladen.

„Eine Reise unternehmen“ hingegen kann gleichbedeutend sein mit in eine anderen Kultur und Natur eintauchen, ein Land zu erforschen. Die wenigsten von uns erforschen aber ein Land so richtig richtig. Wir sind schließlich nicht Christoph Columbus. Das was wir alle unter Reise verstehen, mag vielleicht eher ein Aktivurlaub sein.

Ich selbst mag beide Formen des „von zu Hause weg seins“. Ich mag es im Hotel zu chillen mit Blick auf schöne Landschaft. Eine fabelhafte Massage genießen. Leckerem Essen frönen. Und aufgetankt wieder heim.

Genauso fantastisch: Mit dem Rucksack auf dem Rücken durch die fremde Natur stapfen. Beim Couchsurfing in das Leben der Einheimischen blicken. Mutig mit dem Kajak fremde Gewässer erkunden. Sich ein wenig überwinden bei sehr fremdländischen Speisen von Garküchen am Straßenrand. Und etwas erschöpfter, aber genauso glücklich wieder den Heimweg antreten.

Gemein ist Urlaubern und Reisenden wohl, dass sie einfach eine Sehnsucht danach haben, eine Weile etwas anderes als ihr gewohntes Umfeld zu sehen. Und sich eine Auszeit zu verschaffen. Tapetenwechsel eben.

Weißt Du, wo das Reisevirus bei Dir seinen Ursprung nahm?

Was war es bei Dir, hast Du da jemals drüber nachgedacht? Vielleicht war es eine Jugendreise ins wenige Kilometer entfernte Zeltlager. Vielleicht ein Austauschjahr in der Schule nach England. Oder Du hattest Eltern oder Freunde, die Dir schon Reiseflausen in den Kopf gesetzt haben.

Was auch immer es war. Es hat Dich geprägt und sorgt bis heute dafür, dass Du nach einer Reise gleich wieder von fernen Orten träumst und Dich die Sehnsucht einholt.

Denk kurz einmal darüber nach, ob es Phasen oder einen ganz bestimmten Moment in Deinem Leben gab, der für Dich der Ursprung Deines Reisevirus markiert.

Mein persönlicher Reisevirus

Für mich gibt es wohl beides: Eine Phase, die mich zur Reisekatze geformt hat und einen Moment, der wie ein Anpfiff für die große weite Welt war.

Die langsame Erziehung zur Reisekatze

Als Kind von Lehrereltern durfte ich den Luxus genießen, fast jede Schulferien eine Reise zu unternehmen. Ich nahm es also förmlich mit der Muttermilch auf, diese Normalität des häufig Reisens. Die Reisen führten uns meist entweder an die Nordsee auf die wunderschön rauen ostfriesischen Inseln. Mit Langeoog im letzten Sommer habe ich mich ganz bewusst wieder in eine wirklich schöne Kindheitsstimmung versetzt. Oder unsere Eltern steuerten mit uns die Schweizer Alpen an. Das Passieren von Mautstrecken und das Warten davor fühlt sich fast als Heimat an. Zum Glück gibt es heutzutage Internetseiten wie dieses Portal, auf dem das bereits zuhause erledigt werden kann. Gefühlt einfach immer abwechselnd Nordsee und Schweiz.

Der Kickoff in die große weite Welt

Tatsächlich kam mir dieses Reisen an die immer gleichen Orte recht normal vor, bis ich selbst ins Reiseplanungsalter kam.

Erst etwas zaghafter, Schweden, Niederlande. Und dann auf unserer Interrailreise kam der große Moment: Wir legten von Griechenland mit der Fähre in Cesme in der Türkei an. Da überkam es meine Schwester und mich gleichzeitig: Das große Reisefeeling. Als hätte jemand den Schalter umgelegt. Dieses Freiheitsgefühl in der Brust. Das Wissen: Die ganze Welt wartet darauf, von uns erkundet zu werden. Die Neugier dabei, als wir erste Schritte auf einen neuen Kontinent setzten. Und es hat nie aufgehört. Pausen eingelegt, ja, wie damals als ich darüber schrieb, dass ich nicht reisen wolle.

Aber dieser eine Moment am Rande der Türkei war es, der mich an den Ursprung meines Glaubens nach Israel, in die Müllstadt Kairo zu unserem Patenkind, zum Whitewaterrafting nach Kanada, zu den Mennoniten nach Paraguay, den Opiumbauern ins Golden Triangle Thailand, zu Kängurubegegnungen in der freien Wildbahn Australiens (das war übrigens 2013 mein erster Blogartikel hier), zum Fallschirmsprung über dem größten Kratersee der Welt nach Neuseeland, Backpacking Vietnam mit Baby oder auch zum Couchsurfing einmal rund um die Ostsee brachte.

Reisevirus und wo er hinführt

Was bedeutet es, wenn Dich der Reisevirus befallen hat? Du wirst neugieriger und mutiger im Reisen und auch Leben. Vielleicht lernst auch Du den unsäglichen Reisekater kennen. Es kostet einiges (was Du durch Couchsurfing etwas abmildern kannst, oder Du erstellst ebenso eine Reiseblog und gehst Kooperationen mit Partnern im Reisebereich ein). Du lernst Menschen kennen, die Deinen Horizont so erweitern, dass Du Dich als Mensch in Deiner Persönlichkeit stark entwickelst. Du wirst weltoffener und siehst unsere deutsche Gesellschaft wesentlich differenzierter, schätzt auch mehr, was wir hier haben. Andersrum bist Du vielleicht geschockt über die Unfreundlichkeit, die hier häufig herrscht. Die Dir erst durch den Umgang in anderen Ländern auffällt.

Und vor allem: Der Virus lässt sich nicht heilen. Von jeder Reise nimmst Du neue Sehnsuchtsziele mit, neue Träume und viel Reiseglück.

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